Es gab Spiel(Sonn-)tage während Benjamins SL-Tätigkeit zur Khom-Kampagne, die sahen ungefähr so aus: 5:30 Uhr aufstehen, Kaffee runterstürzen, Spielblatt drucken, Spieltags-CD brennen oder MPs heraussuchen, Handout drucken, zuschneiden und mit Dreck beschmieren, Vorlesetexte einstudieren, Kinder wecken und zu Oma und Opa fahren, weiter zum Spielort fahren, 10:00 Uhr Spielbeginn, Spielleiten, 17:30 Uhr Spielende, Heimfahrt, Kinder abholen, Essen runterschlingen, Kinder ins Bett bringen, Spielsitzung nachbereiten, Khom-Chronik schreiben, offene Punkte ins nächste Spielblatt übertragen, 22:30 Uhr tot umfallen… 😉
Ihr vermutet richtig: Für ein solches Programm benötigt man eine Menge Motivation. Aber was motiviert uns Menschen eigentlich? Dazu gibt es mindestens so viele Theorien wie Organisations-Psychologen. Eine davon möchten Dennis und Benjamin in dieser Episode der Metahelden diskutieren – und vor allem, wie sie uns am Spieltisch helfen kann.
Ich startete mit der Fragestellung in diesen Karneval, ob der ebendieser selbst um sein Überleben kämpft – die Antwort darauf liegt wohl im Auge des Betrachters. Ich tendiere zu einem vorsichtigen „Nein“, denn viele interessante Beiträge haben mich eines besseren belehrt.
(Ob ein Blog – in diesem Beispiel mein eigener – im Angesicht zu vieler kreativer Baustellen erfolgreich um sein Überleben kämpft, würde ich mit einem Blick auf meine Artikelfrequenz der letzten beiden Monate eher kritischer beantworten…)
Zudem erläutert er, wie man Slayerpunkte bei Dungeonslayers effektiv und defensiv benutzt. Auch wenn ich das System selbst nicht spiele, so glaube ich doch, dass er damit einige Wege aufzeigt, wie man das Überleben seines SC wahrscheinlicher machen kann – wenn man denn will.
Auch Dnalor beglückt uns mit mehr als einem Beitrag: Am Beispiel des DSA4.1 Universums für Myranor stellt er uns vor, wie ein Fortleben von Held*innen als Geister funktionieren könnte. Zwar – wie er treffend feststellt – an dieser Stelle im Regelwerk nicht gänzlich ausgearbeitet, aber sicherlich ein guter Ansatz für weitere eigene Ideen und Hausregelungen.
Im weiteren rezensiert er mit dem seiner Meinung nach sehr lohnenden Purpurplaneten eine Box für Dungeon Crawl Classics – ein System, das für seine Trichter und serienweise SC-Tode bekannt und gefürchtet ist.
Alhazard stellt in ihrem Blog ihre eigene Sichtweise auf den Umgang mit der Sterblichkeit von SCs dar und zeigt einmal mehr auf, wie eng Spielspaß und der Nervenkitzel eines drohenden Verlusts miteinander verkoppelt sein können. Hierbei schneidet sie auch den interessanten Aspekt an, dass Missverständnisse zu wahrscheinlich sehr vielen solcher SC-Tode führen – ein Problem des gemeinsamen Vorstellungsraums (sozusagen ein Lieblingsthema von mir persönlich).
Zu guter Letzt entwickelt Merimac gar ein eigenes Erzähl-Spiel „von zweifelhafter Moral“, das die Spieler*innen in die Rolle von Gelehrten schlüpfen lässt, die auf der Suche nach dem ewigen Leben sind. Eine meiner Meinung nach gelungene Pointe ist die Verknüpfung mit der Idee, diese erstrebte Ewigkeit unter Umständen je Spielverlauf in bitterer Einsamkeit verbringen zu müssen. Definitiv ein Spiel, das ich auf die „Spontane-One-Shot-Liste“ meiner Gruppe setzen werde.